
Warum dein persönlicher Weg eine Heldenreise ist
The privilege of a lifetime is being who you are. (Joseph Campbell)
Fühlt es sich für dich sogar vermessen an, solch ein Zitat in Zeiten wie diesen zu lesen?
Gestern habe ich meinen Abend damit verbracht, den Dokumentarfilm „Finding Joe“ von Patrick Takaya Solomon anzusehen. Dieser Film wird als eine der spannendsten Dokumentationen der letzten Jahre bejubelt und basiert auf den Erkenntnissen von Joseph Campbell – einem weltberühmten Mythologen, der alle großen Geschichten, Sagen und Filme erforschte (mit dabei zum Beispiel der Zauberer von Oz, Star Wars, Rambo, Herr der Ringe), und dabei entdeckte, dass sich hinter allen großen Geschichten eine Geschichte immer wiederholt – die Entwicklung des Menschen in Form der sogenannten „Heldenreise“. Menschen wie du und ich treten in all diesen Filmen ihre Heldenreise an, indem sie zu einer Aufgabe berufen sind. Anfangs zögern sie, den Weg anzutreten, obwohl sie schon lange spüren, dass etwas auf sie wartet und als sie dann aufbrechen, geraten sie immer wieder an Hindernisse und müssen etwa Drachen oder Dämonen bekämpfen (wie sich oft herausstellt, handelt es sich dabei um ihre inneren Dämonen, die ihnen in die Quere kommen).
Was das nun mit deinem oder meinem Leben zu tun hat?
Eine der aus meiner Sicht wesentlichsten Aussagen des Dokumentarfilms ist, dass auch unser eigenes Leben eine solche Heldenreise ist. Natürlich müssen wir nicht gleich wie Frodo aus Herr der Ringe ganz Mittelerde retten, das wäre vielleicht etwas zu viel verlangt, aber in „Finding Joe“ kommen auch Menschen zu Wort, die ihre Heldenreise, also ihren ganz persönlichen Weg, angetreten sind. Menschen, die das Unmögliche für sich möglich gemacht haben – entgegen der besorgten/negativen Stimmen ihres Umfelds, die ja nur das Beste für sie wollten (ohne wirklich wissen zu können, was denn eigentlich „Das Beste“ für jemand anderen ist). Menschen wie du und ich, die aber (zumindest im Gegensatz zu mir) ihre Angst überwunden haben und an sich glaubten.
In den Worten von Joseph Campbell:
The cave you fear to enter holds the treasure you seek.
Diese Worte rütteln mich wach und berühren mich. Die Erzählungen von anderen, wie sie teilweise schon gescheitert sind und trotzdem weitergemacht haben und all ihre Leidenschaft dafür aufbrachten, weil sie spürten, dass dies ihr Weg ist, machen auch mir Mut. Und auch wenn uns in Zeiten wie diesen vielleicht manchmal die Kraft fehlt, weil wir soviel anderes um die Ohren haben, unser Kopf voll ist mit Gedanken, wie es mit Corona, uns und unseren Liebsten weitergeht, so empfehle ich uns trotzdem, gerade die jetzige Zeit zu nutzen, um das zu erspüren, wofür wir wirklich brennen – das, was uns sinnvoll erscheint. Und falls du es für dich schon gefunden hast, so wäre es doch schön, wenn du dir immer wieder bewusst Zeiten dafür einräumst, es zu leben. Bei mir ist es zum Beispiel das Schreiben. Ich setze mich hin, mache mir Gedanken, welches Thema mich gerade beschäftigt und beginne dann einfach zu schreiben.
You must be willing to leave the life that you planned in order to find the one waiting for you. (Joseph Campbell)
Und der Dokumentarfilm hatte auch Tipps parat, wie man denn seine Leidenschaft – also das, wofür man brennt – herausfinden kann. Mögliche Fragen können dabei sein:
- Bei welchen Beschäftigungen vergehen für dich Stunden wie Minuten (wobei vergisst du zum Beispiel, dass du schon längst aufs Klo musst)? und
- Was hast du als Kind wirklich gern gemacht? Wobei hattest du so viel Spaß und Freude, dass du rund um dich alles vergessen hast?
Abschließen möchte ich den heutigen Beitrag mit folgendem Zitat von Joseph Campbell:
Follow your bliss and the universe will open doors where there were only walls.
So wünsche ich dir und uns allen, dass wir auch in diesen nicht gerade leichten Zeiten den Fokus auf das richten können, was uns motiviert und Kraft gibt. Dann können wir diese gewonnene Kraft nicht nur für uns selbst verwenden, sondern auch an andere weitergeben. Ein schöner Gedanke…
Alles Liebe, Ines